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 [GER] Zerbrochene Träume

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KaySan
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KaySan


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PostSubject: [GER] Zerbrochene Träume   [GER] Zerbrochene Träume I_icon_minitimeSun Jun 15, 2008 11:04 am

Wieder war er da.
Er hatte sich wieder her geschlichen.
Das, obwohl ihm doch sein Vater sooft schon verboten ahtte ungefragt hinter die Bühne zu schlüpfen solange er nicht dabei war.
Yuki aber war doch kein Kind mehr, als das er immer nur mit seinem Vater hinter die Bühne durfte.
Er war doch schon 12.

Yuki kicherte leise als er zwischen den Holzbalken hindurch huschte und den Bühnenarbeitern auswich.
Nicht das sie ihn aufhalten würden. Immerhin kannten sie den kleinen Wirbelwind schon lange genug.

Er hatte es geschaft. Breit grinsend verschwand der schwarzhaarige Junge in der kleinen Umkleide seines Vaters.
Braune Augen leuchteten freudig auf als er das lange, bunte Kleid seines Vaters über dem Stuhl liegen sah.

So weich.
So seidig.
Irgendwann würde er es tragen.
Da war sich Yuki sicher. Irgendwann würde er in die Fußsstapfen seines Vaters steigen und ebenfalls ein Kabukischauspieler sein. Dafür trainierte er nun schon seit 4 Jahren mit seinem Vater.
Und Tag für Tag machte es ihm mehr spaß, vorallem wenn er den Stolz seines Vaters in den Augen sehen konnte.

"Yuki!" Er war er wischt worden.
" Ja Vater?" unschuldig drein blickend drehte sich der Junge um und sah seinen Vater mit großen Kulleraugen an. "Ich wollte nur das Kleid noch einmal sehen."
Yoshiro sah auf seinen Sohn hinab und seufzte. " Ich hoffe du hast es nicht drecktig gemacht. Ich hätte keine Zeit es zu säubern, jetzt rutsch auf die Seite. Ich muss mich vorbereiten.

Yuki sah seinem Vater zu wie er den kleinen schwamm in das weiße Töpfchen tauchte und sein Gesicht mit jedem mal weißer wurde. Bis er fast aussah wie ein Geist.
Es war faszinierend zu zu sehen wie aus seinem so starken und stolzem Vater mit ein bisschen schminke eine hübsche Frau wurde. Es war eine ehre als Kabukischauspieler zu arbeiten und die traditionellen Geschichten ihres Landes zu erzählen.
Das war es auch das Yuki werden wollte.
Die geschichten erzählen, und seinen Vater stolz machen.
Wie sagte er immer. " Damit kannst du deine Familie gut ernähren, darum pass gut auf und lerne gut, denn wenn ich nicht mehr da bin, bist du der Mann im haus."

Doch dann kam alles anders.
Alles änderte sich viel zu schnell.
Eine Explosion auf einem Feuerwerkskarren kostete seinen Eltern das Leben.
Nun waren nur noch er und seine ältere Schwester Akane da um sich zu versorgen
Was hätte Yuki nur dafür gegeben noch einmal die stimme seines Vaters zu hören
Sein lächeln zu sehen und zu spüren wie er ihm Stolz durch sein schwarzes Haar wuschelte.

Doch alle Hoffnung war um sonst.
Sie waren alleine. Hatten kaum Geld, und Yuki durfte als 12 jähriger noch nicht als Kabuki auftreten. Noch musste er im Untergrund bei den Bühnenarbeitern helfen.

Geld jedoch war immer knapp für ihn und Akane. Auch wenn sie nun ihre Ausbildung zur Geisha mit noch mehr Ehrgeiz machte, so brachte ihnen all das nicht genug Geld ein um zu überleben.

Niemand wollte , konnte ihnen helfen.
Wie auch wenn sie selber nichts hatten. Der Krieg im Ausland hatte alle so viel gekostet,
Geld, Nahrung, und auch Leben.

Was sollten sie nur machen um zu überleben. Was sollte ER nur machen? Er war doch jetzt der Mann im Haus. Er musste, wollte seine Schwester beschützen.


Mit zitternden Knien stand er vor dem Mann und wartete auf seine Antwort.
Sein kleines, mutiges Herz klopfte wie wild gegen seine Brust als er versuchte keine Angst zu zeigen.

Noch einmal musterte ihn der Mann von oben bis unten und nickte dann zufrieden.
" Du kannst morgen abend hier anfangen. Wasch dich vorher, du bekommst einen Kimono von den Mädchen hier."

Auch wenn er erleichtert sein sollte. Sein Herz rutschte ihm in die Hose. Ein Teil von ihm hatte abgehent werden wollen.
Stur nickend drehte sich Yuki um und ging langsam von dem großen Haus weg.
Seine Löchrigen Schuhe hinterliesen kleine Abdrücke im Schlamm der straße als er durch den Regen ging.
Immer weiter weg von dem Haus.
Von der Roten Laterne.
Von dem künstlichen gekicher hinter den Fenster.

Immer weiter weg...von dem Haus das von nun an seine Zukunft war.
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